Ein Stückchen Normalität unter den Flugzeugbauern kehrte mit dem Erstflug der zweiten 777-9 bei Boeing in Everett am 1. Mai zurück, wo am 12. Mai auch schon die erste 777-9 für Lufthansa, künftig D-ABTA, noch ohne Triebwerke aus der Halle geschleppt wurde. Auchdie Wiederaufnahme der MAX-Produk-tion stellte Boeing-Chef David Calhoun für den Monat Mai in Aussicht. Deren erhoffte Wiederzulassung durch die US-Luftfahrtbehörde FAA könnte sich aber, wegen nun doch komplizierterer Software-Upgrades, bis zum Spätsommer hinziehen. Keine einzige Neubestellung verbuchte Boeing im Monat April. Wegen stornierter Aufträge sanken die Be-stellungen im Orderbuch auf unter 5000 Verkehrsflugzeuge. Nicht viel besser sieht die Lage bei Airbus aus. Eben noch befand sich der Hersteller im Produktionshochlauf für den Kassenschlager A321neo, nun können viele Airlines ihre kostbaren Jets nicht mehr bezahlen, verschieben Aufträge oder stornieren diese ganz. Die weltweit sinkenden Produktionsraten treffen am härtesten die Zulie-ferer. Viele hatten Kredite aufgenommen, um sich für eine wachsende Fertigung mit neuen Maschinen und Hallen zu rüsten. Nun sehen sich die Firmen plötzlich einem coronabedingten Nachfrageeinbruch gegenüber. Manche Bank, die eben noch mit Krediten um sich warf, wolle weiteres Geld jetzt nur noch gegen vollständige Staatsbürgschaften herausrücken, selbst bei renommierten Firmen, hieß es beim BDLI.
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