Mitten im laufenden Verkaufsjahr bricht FCA Deutschland auf einmal die Quartalsziele für seine Partner auf Monate herunter und ändert in diesem Zug auch die Vertriebsprogramme. „Das bringt unsere Planung völlig durcheinander", kommentierte ein Jeep-Händler den Wortbruch des Importeurs. Denn FCA Deutschland hatte seinen Partnern zum Jahresanfang zunächst ausdrücklich zugesichert, dass die Programme länger bestehen würden. Zu diesem Zeitpunkt hatten aber auch die Mitarbeiter des Importeurs der Fusion mit PSA noch entspannt entgegengesehen. „Bei einer Fusion unter Gleichen kann Paris nicht so rigide durchregieren wie bei Opel", hieß es dort unter anderem von einer Führungskraft. Eine krasse Fehleinschätzung, wie mittlerweile jeder weiß, der die Nachrichtenlage zu der blitzartigen Pariser Einflussnahme auf den FCA-Vertrieb verfolgt. Ganz im mittlerweile gewohnten PSA-Stil wurde auch der jüngste drastische Schwenk in der Vertriebspolitik nicht im Vorfeld mit Händlervertretern abgestimmt. Die FCA-Händler, die zuletzt wieder deutlich harmonischer mit ihrem Herstellerpartner zusammengearbeitet hat- ten, werden gerade unsanft an die spröden Managementtaktiken aus der Zeit vor Maria Grazia Davino erinnert. Damals gaben sich zumeist autoritär agierende Geschäftsführer in schneller Folge die Klinke in die Hand.
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