Als „Mr. 1.000 Volt" hat es Thomas Häpp vom Autohaus Vos-siek in Schweinfurt schon in die Lokalzeitung geschafft. Der Kfz-Meis-ter ist nicht nur Werkstattleiter, sondern auch der Hochvoltexperte des Betriebs mit Berechtigung zu Arbeiten an der Batterie sowie zur Fehlersuche am Hochvoltsystem. Das Interesse der Öffentlichkeit an diesen diffizilen Arbeiten ist groß, und der fränkische VW-Partner konnte sich deshalb über eine Menge kostenloser PR freuen. Doch was hat es dem Betrieb abseits der wachsenden Bekanntheitsgrads gebracht, sich als einer von nur gut 60 Hochvoltexperten der Stufe 3 im Volkswagen-Netz zu engagieren? Zwar darf Thomas Häpp nun Traktionsbatterien demontieren und reparieren, aber anders als zu Beginn der Elektromobili-tätsära befürchtet sind die Stromspeicher und auch die anderen Kernkom- ponenten elektrischer Antriebe ja außerordentlich robust und kaum störanfällig. Dem stehen erhebliche Investitionen in Ausbildung, Equip-ment und Werkstattausrüstung gegenüber. „Für die Werkstattausrüstung allein haben wir 45.000 bis 50.000 Euro ausgeben müssen", berichtet Häpps Chef Matthias Schneider, Serviceleiter im Autohaus Vossiek. Werden sich diese Ausgaben je refinanzieren lassen, wenn es doch kaum Reparaturen am Hochvoltsystem gibt?
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