Feldesentwicklung mit Richtbohrungen im Wiener Becken (Österreich)

摘要

Hoch produktive gerichtete Bohrungen, welche in den letzten Jahren im Feld Ebenthal im Wiener Becken (Österreich) abgeteuft und komplettiert wurden, zeigen, wie effektiv ein gezieltes Field Development in einem nicht erschlossenen Ölfeld sein kann. Drei gerichtete Clusterbohrungen, die unter einem Neigungswinkel von 81°, 85° und 86° vom Bohrplatz der Fundbohrung Ebenthal 1 aus abgeteuft wurden, führten zu einer verbesserten Entölung im zentralen Feldesbereich. Die Lagerstätte befindet sich in feingeschichteten Deltasanden des Mittelmiozäns (Badenian), welche nach Süden progradieren und auskeilen und unterschiedliche Reservoireigenschaften auf- weisen (stratigraphische Falle). Durch den sternförmigen Aufschluss dieser Öl-Sande in SW-, S- und SE-Richtung konnte eine besonders ökonomische Erschließung des KW-Vorkommens erreicht werden. Im Rahmen der weiteren Feldesentwicklung wurde im Juni 1999 als jüngstes Projekt die längste Horizontalbohrung der OMV Aktiengesellschaft erfolgreich beendet. Die Apprai-salbohrung Ebenthal 10a durchörterte den neogenen Ölträger von E nach W auf einer Strecke von ca. 560 m mit 293 m net pay Öl. Die Gesamtabweichung beträgt 1.500 m, davon sind aus technischen Gründen 1.000 m horizontal (+/- 90°) gebohrt worden. Mit dieser Sonde wird die Ausbeute in einem sonst unzugänglichen Lagerstättenbereich signifikant erhöht. Die Anfangsproduktion von Ebenthal 10a kann als um bis zum 10fa-chen höher im Vergleich zu einem konventionellen vertikalen Bohrloch eingeschätzt werden. Wie die Zeit/Teufen-Diagramme der gerichteten Bohrungen zeigen, konnten die Bohrphasen der ersten drei Clusterbohrungen trotz länger werdender Bohrsstrecken deutlich verkürzt werden. Beim Abteufen der Horizontalbohrung Ebenthal 10a ergaben sich jedoch einige Probleme beim Richten (sliding mode) in der horizontalen Sektion. Der Grund waren Aufhängprobleme des Bohrstranges bedingt durch die hohe Wandreibung. Nach dem Freiwerden des Bohrstranges passierten durch den plötzlichen Eingriff des PDC-Meißels zu hohe Rückdrehmomente, die zum Stillstand des Bohrmotors führten. Gute ROP (rate of penetration) wurden nur im rotary mode erzielt. Um diese aus längeren Horizontalstrecken bekannten Probleme beim Richtbohren zu minimieren, wird für die Folgebohrungen der Einsatz eines Thrusters (hydraulisch aktiviertes Bohrandruckgerät) überlegt.%Highly productive slanted wells in the Vienna Basin. (Austria) have shown how effective this technology can be in developing heterogeneous sediments. Directional wells have been successfully applied in the Ebenthal oil and gas field to develop thin, distal sands of river dominated deltaic lobes of Middle Miocene age. Horizontal cluster wells were drilled from a common surface location to penetrate sigmoidal lateral accretion compartments. 3D seismic interpretation defined the sand body geometries. The well Ebentahl 10a penetrated 560 meters of horizontal reservoir section with 293 meters net oil pay. The borehole will produce ten times as much as a vertical well. Drilling times were considerably reduced with successive wells. Drilling the horizontal well Ebenthal 10a some problems evolved due to the use of polycrystalline diamond compact bits (PDC) in the horizontal section in sliding mode. The reasons were buckling effects of the BHA with high friction of the drill string followed by high back torques of the PDC bit due to sudden movement of the whole drill string after overcoming these friction forces. As a result, a hydraulically-activated WOB-tool is planned for future wells.