Große Unternehmen müssen erstmalig bis zum 5. Dezember 2015 und danach mindestens alle vier Jahre ein Energieaudit durchführen. Betroffen ist jede Branche und Rechtsform, die nicht der europaweit gültigen KMU-Definition für kleine und mittlere Unternehmen entspricht. So sieht es das geänderte Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) vom 15. April 2015 vor. Betroffen sind demnach alle Organisationen mit mehr als 250 Beschäftigten und mehr als 50 Mio. € Jahresumsatz beziehungsweise mehr als 43 Mio. € Jahresbilanzsumme. Ein Umweltmanagementsystem nach der europäischen EMAS-Verordnung wird dabei als eine Möglichkeit anerkannt, diese Pflicht zu erfüllen, so dass zusätzliche Maßnahmen zur Erfüllung der Energieauditpflicht nicht notwendig sind. Unternehmen, die jetzt mit der Einführung beginnen, erfüllen die Energieauditpflicht und können von einer Frist- verlängerung profitieren. In dem Fall reicht es aus, wenn bis zum 31. Dezember 2016 - etwa im Rahmen einer Umweltprüfung nach EMAS - mindestens eine Bestandsaufnahme der Energieströme und Energieträger erfolgt ist, und wichtige Energiekenngrößen gemessen und bewertet worden sind (EDL-G § 8c Absatz 6). Auch für Unternehmen, die sich bislang auf eine Zertifizierung nach ISO 14001 beschränkt haben, kann es interessant sein, ihr Umweltmanagement jetzt aufzuwerten, da eine Zertifizierung nach ISO 14001 hinsichtlich der Anforderungen an das Umweltmanagementsystem integraler Baustein von EMAS ist.
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