Im Bericht der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Leistungsbilanz 2018-2022 (Stand 18.02.2020) [1] wird für eine kritische Situation, in der die Einspeisungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen ihren voraussichtlich geringsten und die zu deckende Last ihren voraussichtlich höchsten Wert annehmen, untersucht, ob mit den in Deutschland verfügbaren Stromerzeugungsanlagen die Last in Deutschland gedeckt werden kann. Dabei wird gleichzeitig eine hohe Nichtver-fügbarkeit konventioneller Kraftwerkskapazitäten angenommen [2]. Als Referenzzeitpunkt des Berichts wurde daher ein Abend eines Winterwerktages gewählt [3]. Solche Situationen sind nicht etwa rein theoretisch, sondern vergleichbar bereits aufgetreten, so in der Kältephase im Januar 2017. Neben hoher NichtVerfügbarkeiten von Kern-und Steinkohlekraftwerken in Deutschland [4] waren zusätzlich französische Kernkraftwerke in hohem Maße nicht einsatzbereit. Diese Kältewelle betraf ganz Europa. Wegen der räumlichen Ausdehnung solcher Wetterverhältnisse wird das Potenzial überregionaler Ausgleichseffekte von den Übertragungsnetzbetreibern grundsätzlich als gering eingeschätzt [5].
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