Wenn der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst am 6. Juni mit einer ?Sojus“-Rakete zur Internationalen Raumstation ISS abhebt, hat der 41-J?hrige auch eine Reihe von medizinischen Forschungsaufgaben im Gep?ck. Das hat er bei seiner letzten Pressekonferenz auf deutschem Boden erkl?rt. Gerst betonte dabei, dass ihm vor allem diejenigen Experimente Spa? machen, bei denen die Astronauten dazu beitragen, Krankheiten auf der Erde – wie zum Beispiel Krebs oder Osteoporose – besser zu verstehen. Als Beispiel nannte er die Immunzellenforschung. ?Man muss sich manchmal klar werden, dass viele der Versuche keine Chance haben, auf der Erde durchgeführt zu werden“, sagte Gerst. Man habe etwa herausgefunden, dass Immun- oder auch Krebszellen sich in der Schwerelosigkeit ganz anders verhielten, weil sie nicht in einer zweidimensionalen Petrischale im Labor stünden. ?Wir k?nnen sie in einem Substrat wachsen lassen – für Wochen, für Monate – ohne dass sie sich absetzen“, erkl?rte er. Mache man den Versuch auf der Erde, würde sich das Substrat absetzen und die Zellen würden irgendwann unten oder oben schwimmen. Auf der ISS formten die Zellen hingegen andere Gebilde wie etwa Zellklumpen, die denen im menschlichen K?rper sehr viel ?hnlicher seien. ?Daran k?nnen wir Medikamente sehr viel besser und realistischer testen als wir das auf der Erde k?nnen“, erl?uterte Gerst. Dies sei ein Beispiel dafür, dass man in den Weltraum fliege, um vielleicht mal all jenen zu helfen, die von der Krankheit betroffen seien. Gerst wird 187 Tage im All leben. Es ist seine zweite Langzeitmission.
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