Glazigene Sichelmarken als Klimazeugen (Nach Beobachtungen in Finnland)

摘要

In den Koli-Bergen (Nord-Karelien, Finnland) gibt es pleistoz?ne Rundh?cker aus massigen pr?cambrischen Quarziten. Die Rundh?cker sind ausgezeichnet aufgeschlossen und zeigen au?er Gletscherschrammen auch — senkrecht dazu — zahlreiche bogenf?rmige glaziale Schürfmarken (?friction cracks"). Solche bogenf?rmigen Marken sind zuerst aus Nordamerika ausführlich beschrieben und genetisch gedeutet worden, sp?ter aus Nordeuropa. Am h?ufigsten sind in den Koli-Bergen Marken, bei denen die konkave W?lbung nach vorn (?talab", zur Gletscherzunge hin) zeigt. Sie sind z. T. als dünne, kaum eingetiefte Linien entwickelt (?crescent fractures", ?Parabelrisse"); z.T. aber ist l?ngs der Bogenlinie Gesteinsmaterial herausgebrochen, so da? ein mondsichel-?hnlicher Grundri? entsteht (?lunate fracture"). Es wird vorgeschlagen, diese beiden Gruppen als konkave Risse bzw. konkave Sicheln zu bezeichnen. Es gibt überg?nge zwischen beiden Typen. Die konkaven Risse treten h?ufig scharenweise und dicht gedr?ngt auf. Seltener sind Sicheln, bei denen die konvexe Seite nach vorn gerichtet ist (?crescentic gouges", ?Sichelbrüche"). Sie seien als konvexe Sicheln bezeichnet. — Alle bogenf?rmigen Marken kann man als Sichelmarken im weiteren Sinne (s. 1.) zusammenfassen, die konkaven und konvexen Sicheln als Sichelmarken im engeren Sinne (s. str.) (Tab. 1). Das zahlenm??ige Verh?ltnis von konkaven zu konvexen Marken ist in den Koli-Bergen gelegentlich von der Gr??enordnung 100 : 1. Die eigentlichen Sicheln sind durch zwei kreisf?rmige oder parabolische B?gen begrenzt. Der hintere Bogen ist die Schnittlinie zwischen der Oberfl?che des Rundh?ckers und einer Bruchfl?che, die nach vorn flach geneigt ist (prim?rer Bruch, ?principal fracture"). Der vordere, sekund?re Bogen wird durch einen steilen Bruch gebildet; dieser kann talauf oder talab gerichtet sein (Abb. 4). Die Sicheln s. str. zeigen daher zwar nicht durch die Orientierung des Bogens, wohl aber normalerweise durch die Neigung der prim?ren Bruchfl?che die Richtung der Eisbewegung an. Die konkaven Risse sind ebenfalls zur Rekonstruktion der Eisbewegung brauchbar, weil sie — im Gegensatz zu den Sicheln — eng gedr?ngt auftreten. Die sichelf?rmigen Marken sind also als Klimazeugen wertvoll (besonders für die pr?k?nozoischen Vereisungen). Au?erdem sind sie für das Problem des glazialen Geschiebetransports und der glazialen Exaration von allgemeinem Interesse.