Bei RS-485-Netzen gibt es Zeiten, in denen kein Treiber den Bus aktiv ansteuert. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Treiber den Bus für einen anderen Treiber freimacht. Während dieser Zeit ziehen die Abschlusswiderstände die differenzielle Busspannung auf 0 V. Für viele RS-485-Empfänger (Re-ceiver) ist dies ein Undefinierter Eingangspegel. Angesichts dieses Undefinierten Inputs könnte ein Empfänger einen falschen logischen Zustand ausgeben oder - noch schlimmer - er könnte oszillieren. So könnte der Empfänger die Oszillation als endlosen Strom von Message-Start-Bits interpretieren, wobei der Controller beim Versuch, solche Phantommeldungen zu verarbeiten, wertvolle Bandbreite vergeuden könnte. Eine Möglichkeit, diesem Problem zu begegnen, ist ausfallsicheres RS-485-Bus-Biasing. Passives, ausfallsicheres Biasing lässt sich mithilfe von Widerstandsnetzwerken aus Pull-up-, Abschluss- und Pull-down-Widerständen erreichen. Als Spannungsteiler liefern sie eine differenzielle Bus-Gleichspannung V_(AB), wenn kein Treiber den Bus aktiv ansteuert (Bild 1). Um alle Ausgänge des Empfängers auf den definierten Leerlaufzustand eines logischen High zu bringen, muss V_(AB) größer als die maximale Eingangsschwellenspannung V_(IT-MAX) sein. Zusätzlich sollte man einen ausreichend großen Rauschabstand hinzufügen, damit das Netzwerk auch in rauen Industrieumgebungen zuverlässig arbeitet.
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