Die aktuell gebaute, plurale Architektur zeichnet sich durch ein hohes Maß an Austauschbarkeit aus. Unter dem Druck, global marktgängigen Stilvorstellungen zu entsprechen, bleibt in Architektur und Städtebau ein wichtiges Gestaltungsmittel auf der Strecke: das Anknüpfen an regionale Elemente. Lokale Besonderheiten in Bezug auf verwendete Materialien, Bautechnik, Nutzungsstruktur sowie Aspekte der Nachhaltigkeit werden selten betrachtet und noch weniger im Entwurf genutzt. Eine Integration baulicher Traditionen findet überwiegend nicht statt. Die Folge ist vielfach eine gestalterische Beliebigkeit, die Unbehagen weckt und die die Befreiung von vormals festgeschriebenen Stilvorlagen durch die Moderne in ihr Gegenteil verkehrt. Die Anonymität des Gebauten steht dem bleibenden Bedürfnis entgegen, sich regional zu verorten und eine Identifikation mit dem baulichen und landschaftlichen Umfeld zu ermöglichen.
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