Die Neue Nationalgalerie in Berlin ist marode. Gebrochene Glasscheiben, Korrosion am Stahl, demolierte Treppenwangen und Granitplatten sowie eine überholungsbedürftige Haustechnik verdeutlichen die dringend anstehende Sanierung, für die David Chipperfield gewonnen werden konnte. Der Architekt ist für seine Museumsbauten bekannt, seine sensible Umgestaltung des Neuen Museums in der Hauptstadt preisgekrönt. Britisches Understatement ist bei der denkmalgeschützten Ikone der klassischen Moderne gefragt. Womöglich aus dieser Bescheidenheit heraus wurde auch die Anfrage verworfen, hier, vor der Schließung eine eigene Retrospektive zu präsentieren. Stattdessen hat Chipperfield in der oberen Halle eine Installation eingerichtet, die mit dem Gebäude interagiert. Nach Bekunden des Architekten muss bei einer Schau im »schönsten Raum Berlins« eben v.a. der Geist seines Schöpfers präsent sein.
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