In den vergangen Jahren haben Unternehmen, unterstützt und zugleich getrieben durch die neuen Möglichkeiten der IT, ihre Organisationen dezentralisiert, hierarchisch integrierte Produktionsstrukturen in Netzwerke überführt und ihre Geschäftsprozesse an die sich teilweise dramatisch verändernden Wettbewerbsbedingungen angepasst. Es besteht deshalb ein drängender Bedarf an Anwendungssystemen, die Dezentralität und lokale Autonomie, Dynamik, Flexibilität und Anpassbarkeit im laufenden Betrieb auch softwaretechnisch effizient umsetzen. Genau hier liegen die Hauptstärken kooperierender Softwareagenten. Diese ziehen seit den bahnbrechenden Arbeiten Rosenscheins zu Rationalität, Kooperation und strategischem Verhalten intelligenter Systeme Mitte der achtziger Jahre hohes Interesse auf sich. Nicht zuletzt der kommerzielle Erfolg des Internet und die Entwicklung der Programmiersprache Java haben bewirkt, dass die Agententechnologie zu den am schnellsten wachsenden Gebieten der angewandten Informatik zählt. So existieren heute elektronische Märkte, auf denen Trader-Agenten als Handelnde neben den Menschen treten. In Rechnernetzen können sich mobile Analyse- und Wartungsagenten zusammenfinden und zu einem Computer migrieren, um dort an der Lösung eines Systemproblems zusammenzuarbeiten. In digitalen Archiven wirken Informationsagenten unterschiedlicher Domänenkompetenz an der Interpretation und inhaltlichen Erschließung komplexer digitaler Dokumente zusammen. Diese Beispiele weisen deutlich auf das hohe betriebliche Potenzial der Agententechnologie hin.
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