Die deutschsprachige Wirtschaftsinformatik scheint seit geraumer Zeit unter einer Identitäts- und Profilierungskrise zu leiden. Auslöser dieser Krise ist vermutlich der verschärfte internationale Publikationswettbewerb, der vor allem auf dem „Markt" führender US-amerikanischer Fachzeitschriften des Information Systems Research ausgetragen wird. Angestachelt durch Vorgaben von Bildungspolitikern und Bildungstechnokraten, die deutsche Forschung im Allgemeinen - und somit auch die deutschsprachige Wirtschaftsinformatik im Besonderen - müsse international besser „sichtbar" sein, besteht ein erheblicher Druck, verstärkten Zugang zu den o. a. Fachzeitschriften zu erlangen. Dies trifft insbesondere auch auf Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler zu, deren Chancen für eine Karriere im real existierenden Wissenschaftsbetrieb erheblich davon abhängen, wie viele Publikationen sie in solchen Fachzeitschriften, nach Möglichkeit in einem der berühmt-berüchtigten „Triple-A-Journals", platzieren können.
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