Herr Oelfke, wie Sie sagen, hat sich ihr Beratergeschäft in den letzten Jahren sehr stark in den Bereich Unternehmensnachfolgeregelungen entwickelt. Liegt das zum Teil auch daran, dass sich die Branche in einem fundamentalen Veränderungsprozess befindet? Zweifellos ist das so. Gestatten Sie mir jedoch, den fundamentalen Veränderungsprozess - wie Sie es nennen - in diesem Zusammenhang von der Kapitalseite zu beleuchten. Der deutsche Baustoffhandel ist über Jahrzehnte hinweg besonders von mittelständischen Unternehmern geprägt worden. Obwohl die vier großen deutschen Handelskonzerne Raab Karcher, Stinnes, Klöckner und Haniel über einen langen Zeitraum versucht haben, die Marktführerschaft im Baustoffbereich zu erzielen, konnten sich die leistungsstarken mittelständischen Unternehmer nachhaltig durchsetzen. Heute ist keiner der genannten deutschen Konzerne mehr innerhalb des Baustoffhandelsbereiches engagiert. Vielmehr haben wir es mit amerikanischen Investment-Gesellschaften zu tun, die deutsche Baustoffaktivitäten in ihre Portfolios aufgenommen haben. Insbesondere Blackstone (Übernahme der CRH/Bauking AG), Lone Star (Stark-Gruppe/Raab Karcher), Gores Group, Bain Company und Advent International, sind milliardenschwere Finanzinvestoren, die das Baustoffgeschäft für sich als attraktive, strategische Geschäftsfelder erkannt haben oder gerade erkennen.
展开▼