Der Tischkicker steht bereit. In der Mittagspause spielen die Mitarbeiter gerne eine Runde Fußball. Kraftvoll schießen sie die Tore und haben Spaß dabei. In der Ausstellungshalle der p3-Werkstatt fällt der Blick des Besuchers aber zunächst auf die vielfältigen Kleinmöbel, welche die Schreinerei herstellt: Stehtische und Barhocker mit sorgfältig gearbeiteten Sitzflächen, Sitzblöcke, Schemel, mit Holz umrandete Spiegel, gegenüber eine Empfangstheke und eine mobile Küche, die man gerne selbst ausprobieren würde - zumal die Holzkonstruktion mit einem speziellen Fahrradanhänger verbaut ist. „Eine Community-Küche, mit der man Gemeinschaft erleben kann", stehtauf einem Schild. Dazu passen die Fotos an den Wänden, von Menschen mit Migrationshintergrund bei Freizeitaktivitäten, die der Geschäftsführer der Schreinerei mitorganisiert. Bevor man den Schritt in die dahinterliegende, verglaste Werkstatt macht, ist schon mal klar: p3 ist keine klassische Schreinerei. Hier geht es um das gemeinsame Gestalten von Perspektiven. Einer, der diesen Eindruck bestätigt, ist Johannes Brecht. Der 26-jährige Schreinermeister arbeitet seit drei Jahren im Team, erträgt Latzhose und blau-weiß kariertes Hemd. Sein Umgangston ist locker, seine Aufgabe dagegen alles andere als leicht: Ertrainiert junge Geflüchtete, macht sie fit für die Berufswelt. Die Männer bereiten sich bei p3 ein Jahr lang freiwillig auf eine Ausbildung im Handwerk oder in der Industrie vor. Vormittags werden die Kursteilnehmer in Fachpraxis unterrichtet, nachmittags in Theorie sowie Mathe und Deutsch. Da ist Durchhalten angesagt. Genau das, sagt Brecht, sei eine Herausforderung.
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