Entsorgung und Endlagerung in Deutschland - inhaltlich gescheitert und ohne sachliche Grundlage? - Teil 2

摘要

Die Behauptung der die Bundesregierung tragenden Parteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen, „dass das bisherige Entsorgungskonzept für die radioaktiven Abfälle inhaltlich gescheitert ist und keine sachliche Grundlage mehr hat", ist eine ideologisch begründete Aussage, die an der Realität vollkommen vorbeigeht. In Wirklichkeit ist das bisher in Deutschland verfolgte Entsorgungskonzept in vielen Bereichen bereits in industrielle Anwendung umgesetzt: Transporte von bestrahlten Brennelementen und radioaktiven Abfallen können jederzeit sicher durchgeführt werden, die Wiederaufarbeitung bestrahlter Brennelemente befindet sich seit vielen Jahren in erfolgreicher industrieller Anwendung. Für die Zwischenlagerung bestrahlter Brennelemente steht mit den in Betrieb befindlichen zentralen Zwischenlagern Ahaus, Gorleben und Lubmin eigentlich genügend Kapazität zur Verfügung. Die erfolgreiche Erkundung des Salzstockes Gorleben ist weit fortgeschritten. Es ist bisher kein einziges Ergebnis erzielt worden, welches seine Eignung disqualifizieren würde. Die Bundesregierung sollte sich also nicht darum bemühen, „einen (neuen) nationalen Entsorgungsplan für die Erblast radioaktiver Abfalle zu erarbeiten", sondern sie sollte mit aller Kraft dazu beitragen, die noch fehlenden Bausteine im bisherigen Entsorgungskonzept so schnell wie möglich funktionsfähig zu machen. Damit würde sie einen wichtigen Beitrag zum inneren Frieden und zur internationalen Anerkennung Deutschlands als Hochtechnologie-Land liefern. Der vorliegende Teil 2 des Beitrags beschäftigt sich speziell mit Fragen der Endlagerung und den Endlagerprojekten in Deutschland während der in der atw 7 erschienene Teil l die Entsorgungsoptionen Wiederaufarbeitung und direkte Endlagerung mit Zwischenlagerung in Behältern zum Thema hatte.%The assertion by the political parties at present in government in Germany, SPD and Alliance 90/The Greens, that "the previous waste management concept for radioactive waste had failed in terms of content and no longer had any technical basis," is a purely ideological statement utterly devoid of any realistic reason. In actual fact, the waste management concept so far pursued in Germany has been transferred into industrial practice in many areas: Transports of radioactive waste and spent fuel elements can be carried out safely at any time; spent fuel has been reprocessed on an industrial scale for many years. The central interim stores of Ahaus, Gorleben, and Lubmin, all of which are in operation, actually represent sufficient capacity for the interim storage of spent fuel elements. The successful exploration of the Gorleben salt dome has advanced far. No result so far would detract from its suitability. Consequently, the federal government should not try "to elaborate a (new) national waste management plan for the inherited burden of radioactive waste," but rather invest all its power to make functional as quickly as possible the missing building blocks in the existing waste management concept. In doing so, it would make an important contribution to domestic peace and to the international recognition of Germany as a high-tech country. Part 1 of the article, which was published in atw 7 (2000) pp. 453-456, covers reprocessing and direct final storage of spent fuel elements with interim storage in special casks while part 2 in this issue contains a survey of the final storage options and the final storage projects in Germany.