Die Suche nach Identität hat wohl in kaum einem anderen Staat Europas eine derart turbulente Zeit hinter sich wie in Polen. Der Ringturm fasst in der Ausstellung „Polen Architektur" die wichtigsten Stationen der letzten hundert Jahre zusammen. 1918 wird die ehemals größte Monarchie Europas aus der Lähmung durch die beinahe 150 Jahre lang währende Teilung unter drei Mächte wachgerüttelt. In den folgenden zwanzig Jahren Selbständigkeit gibt es innerhalb der polnischen Architekturszene eine dualistische Spannung. Einerseits ist man bestrebt, die zurück gewonnene Identität mit historisierenden Rückgriffen visuell herauszuarbeiten. Andererseits läutet der Internationale Stil bereits die Moderne ein. Gruppierungen wie „Blök" und „Praesens" stehen ab Mitte der zwanziger Jahre nicht nur dem CIAM - Congres Internationaux d''Archi-tecture Moderne - nahe, sie bringen auch Strömungen der europäischen Avantgarde nach Polen.
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