Editorial

摘要

Unser Themenschwerpunkt „Transformation" steht für einen umfassenden Wandel: Die nötige Änderung unserer Lebensweisen betrifft den Umgang sowohl mit den natürlichen als auch den kulturellen Ressourcen. Bei der Gestaltung unserer urbanen Umwelt gibt es dafür reichlich Bestand, der intelligent adaptiert und umgenutzt werden kann: So sparen wir nicht nur Raum und Fläche, sondern generieren auch viel Mehrwert für das Objekt und die Stadt. Vier Projekte aus Tirol, Bayern und Baden-Württemberg beweisen in diesem Heft, dass nicht nur bekannte Baudenkmäler sinnvollen Adaptierungen und Umnutzungen zugeführt werden können, sondern nahezu jedes alltägliche und betagte Bauobjekt, das sanierbar ist. Neben dem Natur- und Kulturerbe müssen wir uns aber auch weiterhin mit neuen Strukturen befassen. Auch wenn sich schon manche ein Neubauverbot wün- schen: Die wachsende Bevölkerung und neue Ansprüche an das alltägliche Arbeiten und Wohnen können nicht ausschließlich mit Bestandsumbauten bedient werden. Außerdem ist der technische Spielraum für Innovationen in neu geplanten Gebäuden ungleich größer als in Umbauten. Da gut die Hälfte aller Neubauten Wohnhäuser sind, wirken sich Innovationen auf diesem Sektor am stärksten auf die Gesamtbilanzen aus. So untersuchen wir in diesem Heft das Konzept „2226", das vom Vorarlberger Büro Baumschlager Eberle zunächst anhand eines Bürohauses entwickelt und nun auch in einem Wohnbau erprobt wurde. Es steht für die wachsende Skepsis gegenüber dem maschinellen Haustechnik-Overkill, mit dem bestimmte Interessensgruppen auf Klimawandel und Ressourcenverknappung reagieren. Das „2226"-Konzept beweist, dass es auch anders geht: Es setzt auf massive Hardware und intelligente Steuerung statt überkomplexe Maschinen. Dieser Weg entspräche auch einer gewissen historischen Logik: Vom ursprünglichen industriellen Tabula-Rasa-Denken fanden wir zu immer feineren Werkzeugen, die mit dem Kulturerbe interagieren statt ständig alles neu zu erfinden.