Growthism: der Irrglaube an das Wachstum

摘要

Seit 2007 fUEhrt Leo van Broeck mit Oana Bogdan das BUEro Bogdan & Van Broeck in BrUEssel. Seit 2016 hat van Broeck zusAEtzlich das Amt des flAEmischen Baumeisters inne - in beiden Positionen kAEmpft er fUEr eine Gestaltung von LebensrAEumen, die Mensch und Natur nicht gegeneinander ausspielen, sondern in denen „BedUErfnisse erfUEllt werden und gleichzeitig der Zustand des Planeten verbessert". Die enge Zusammenarbeit mit politischen Instanzen ist Voraussetzung dafUEr. Bei seinem Festvortrag 2019 im Rah men des ArchitekturfestivalsTURN ON verdeutlichte er die vordringlichen Probleme in der aktuellen Debatte urn Nachhaltigkeit. Es sei nicht so sehr der Klimawandel, sondern eine Trias an Ursachen: Die UEberbevOElkerung der Erde (zurzeit 7,5 MiUiarden Menschen, zwei bis drei seien der IdealfaLL), der Landverbrauch (70 % des fruchtbaren Landes sind verbaut) - und der Irrglaube an das Wachstum,beruhend auf einer falsch exekutierten kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die Disziplin Architektur als grOEsste Mitverschulderin des Landverbrauchs sei nun in der Bringschuld der Wiedergutmachung und mUEsse sich neu erfinden. „Sich fernzu-halten ist eine Gestaltungsaufgabe", so der Architekt. Um einen Planeten mit einem gesunden OEkosystem an kommende Generatio-nen UEbergeben zu kOEnnen, ginge es nicht darum, QualitAEt zu konsumieren (z. B. NaturrAEume), sondern zu produzieren. In seiner Arbeit als einflussreicher flAEmischer Baumeister mit einem fixen Team aus Architekten und Stadtplanern sowie externen Experten wirkt er als Berater fUEr OEffentliche Auftraggeber. Die als „open call" ausgeschriebenen Wettbewerbe sind dabei ein zentrales Instrument, das von UEblichen beschrAEnkenden Teilnahmebedingungen absieht und so auch jungen Architekten eine Chance gibt.