La Biennale di Venezia

摘要

Was verbessert unser Leben? Diese Frage steht im Mittelpunkt der 15. Internationalen Architekturbiennale von Venedig. Direktor Alejandro Aravena, Pritzker-Preisträger und Architekt aus Chile, hat sie unter das Generalthema „Reporting from the Front" gestellt. Dieser Titel klingt martialisch, suggeriert er doch kriegsähnliche Zustände im globalen Architekturbetrieb. Zudem fragt man sich, wo diese Fronten verlaufen: Zwischen Regionen, Technologien, Gesellschaftsschichten oder Ideologien? In der Hauptausstellung der Biennale präzisiert Aravena, in welch vielfältigen Diskursgebieten er kritische Frontverläufe aufspürt. Und zwar flächendeckend auf der ganzen Welt: Es ist die vielleicht erste wahrhaft globale Architekturbiennale. In einem Interview sagt Aravena entwaffnend, dass es eigentlich nur um die elementare Frage gehe, welche Werke und Strategien der Architektur zu einer unmittelbaren Verbesserung unseres Lebens führen. Nicht nur in Entwicklungsund Schwellenländern, sondern auch in Europa und Nordamerika. Also eigentlich um die soziale Rolle der Architektur. Da zeigt sich, dass die Verbesserung des Lebens eine relative Angelegenheit ist: Stehen in Kriegs- und Entwicklungsländern die Elementarbedürfnisse nach Sicherheit, Behausung und stabilen Gesellschaftsstrukturen ganz oben auf der Architektur-Agenda, so findet bei uns diese Debatte vorwiegend auf den Gebieten von Technologie und Ästhetik statt. In unserem Biennale-Panorama informieren wir in sechs Themen-Essays über die wichtigsten Schauplätze der architektonischen Lebens- und Weltverbesserung. Unsere Autoren diskutieren aber auch einige markante Länder-Beiträge zur Biennale, die sich ja nicht immer an das Generalmotto halten - oft durchaus zum Gewinn der Veranstaltung. Fazit: nach den forschungsgetriebenen „Fundamentals", die Rem Koolhaas 2014 in Venedig referierte, geht es jetzt zur Sache: „Genug geforscht", sagt Aravena sinngemäß, „jetzt muss die Disziplin endlich zeigen, was sie für die Menschen tatsächlich leisten kann". Wen die Biennale 2014 eher ratlos zurückließ, der wird in diesem Jahr aufatmen: Architekten liefern immer noch brauchbare Beiträge zum sozialen Fortschritt.