Die Erdbeben in Nepal im Frühjahr 2015 hatten für die Bevölkerung verheerende Folgen: Fast 9000 Menschen starben, Häuser stürzten ein, Gerölllawinen verschütteten Straßen, und entlegene Gebiete waren über Monate von der Außenwelt abge-- schnitten. Insbesondere zu Beginn hatten die Rettungskräfte große Schwierigkeiten, in die Gebirgsregionen vorzudringen, um die Verletzten zu retten und die Bevölkerung mit lebenswichtigen Hilfsgütern zu versorgen. Sebastian Jünemann, ein stämmiger Mittdreißiger aus Berlin, war vor Ort. Seit zwanzig Jahren arbeitet er in der humanitären Hilfe, war dabei, als die Situation in Syrien und Irak aussichtslos schien, beteiligte sich an der Seenotrettung im Mittelmeer und gründete die Hilfsorganisation Cadus. Bei einem Einsatz im Mittelmeer lernte er den Schweizer Piloten Fabio Zgraggen kennen, der die „Humanita-rian Pilots Initiative" (HPI) ins Leben gerufen hat und die Operation „Moonbird" leitet, bei der sein Team die libysche Küste abfliegt, um Rettungseinsätze für in Seenot geratene Flüchtlinge zu koordinieren. Gemeinsam sinnierten die beiden Idealisten darüber, wie Menschen in Krisengebieten besser geholfen werden könnte.
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