In Kernkraftwerken unterliegen austenitische Rohrleitungssysteme betriebsbedingt thermo-mechanischen Beanspruchungen. Temperaturgradienten aufgrund des Wechsels von kalten und warmen Medien in den Leitungen fuhren zu Dehnungsgradienten. Davon sind insbesondere Surgeline (Volumenausgleichsleitungen), Leitungen des Volumenregel- und Nachkuhlsystems sowie Spruhleitungen betroffen. Als Folge der thermo-mechanischen Beanspruchungen finden Mikrostrukturveranderungen und Ermudung des Rohrleitungsmaterials statt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung neuer, zerstorungsfreier Sensorsysteme und -konzepte, mit deren Hilfe eine Detektion und Interpretation ermudungsbedingter Mikrostrukturveranderungen im Vorfeld der Rissbildung ermoglicht werden kann. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt des Fraunhofer Instituts fur zerstorungsfreie Prufverfahren (IZFP) und dem Lehrstuhl fur Werkstoffkunde (WKK), TU Kaiserslautern werden thermo-elastische/-plastische Beanspruchungszustande eines austenitischen Rohrleitungswerkstoffs in Ermudungsversuchen systematisch untersucht. Durch eine konventionelle sowie zerstorungsfreie in-situ Charakterisierung des Ermudungsverhaltens wird ein Konzept zur Schadensfruherkennung fur eine zielgerichtete Bauteiluberwachung im Rahmen eines proaktiven Alterungsmanagements entwickelt.
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