Vor mehr als einem Vierteljahrhundert veröffentlichten WAGGONER & HORSFALL (1969) das Simulationsmodell EPEDEM, mit dem Epidemien der Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani) an der Tomate simuliert werden konnten. Ausgehend von der Infektkette des Erregers, wurden in diesem Simulator die biologischen Vorgänge im Krankheitsdreieck Wirt-Erreger-Umwelt mit Hilfe von mathematischen Formeln abgebildet, in eine Computersprache übersetzt und am Großrechner berechnet. In den folgenden Jahren wurde diese Forschungsrichtung auch von europäischen Forschern aufgegriffen, z. B. in Holland, wo das Modell EPISIM zur Simulation des Gelbrostes entstand (ZADOKS & RDSDIJK 1972, RIJSDIJK 1975), und in Deutschland, wo unter Leitung von Prof. Kranz ein Simulator für den Apfelschorf entwickelt wurde (KRANZ et al. 1973, KRANZ 1979). Eine ausführliche Beschreibung und ein Vergleich der ersten Simulationsmodelle finden sich bei HAU (1985). Die Zahl der Simulatoren nahm in den folgenden Jahren rasch zu, so daß die Liste von CAMPBELL & MADDEN (1990) bereits 30 Modelle enthält, wenn nur Simulatoren für Blattkrankheiten annueller Wirtspflanzen gezählt werden.
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