Attraktivitue4t von Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft im internationalen Vergleich: Wie erfolgreich sind die eingeleiteten wissenschaftspolitischen Initiativen und Programme?

摘要

Die fortschreitende Globalisierung von Wissenschaft und Forschung ist mit einer wachsenden Mobilitue4t des Forschungspersonals verbunden. Gleichzeitig hue4ngt die Wettbewerbsfue4higkeit einer Volkswirtschaft wesentlich von der Verfufcgbarkeit von kreativem und innovationsbereitem Forschungs- und Wissenschaftspersonal ab. Aus nationaler Perspektive ist es von entscheidender Bedeutung, dauerhafte Wanderungsverluste (brain drain) zu vermeiden und stattdessen Wanderungsgewinne (brain gain) zu erzielen. Die Gestaltung der Attraktivitue4t von Arbeitsplue4tzen in der Wissenschaft ist daher eine zentrale wissenschaftspolitische Aufgabe. Ziel dieser Studie ist, die Informationsgrundlage fufcr diese Aufgabe zu verbessern. Lue4nderstudien im internationalen Vergleich sollen Aufschluss darufcber geben, mit welchen Strukturen und Instrumenten auudferhalb Deutschlands den spezifischen Anforderungen an attraktive Arbeitsplue4tze in der Wissenschaft begegnet wird. Ausgewue4hlt wurden mit den USA, Japan, Kanada, der Schweiz und Schweden insbesondere solche Lue4nder, deren Innovations- und Wissenschaftssysteme im Diskurs vielfach als Referenz herangezogen werden. Anschlieudfend werden neue wissenschaftspolitische Instrumente in Deutschland einer ersten und vorlue4ufigen Prufcfung daraufhin unterzogen, inwiefern sie zur Steigerung der Arbeitsplatzattraktivitue4t im deutschen Wissenschaftssystem beitragen kuf6nnen. Als prominente Programme in diesem Zusammenhang stehen Nachwuchsgruppen, Juniorprofessur und die Exzellenzinitiative im Fokus der Betrachtung. Bezugsrahmen fufcr die Bewertungen ist ein Set von vier Kriterien, das sich aus der Besonderheit wissenschaftlicher Berufe im Vergleich zu anderen Berufsfeldern ergibt. Zwar spielt auch fufcr Arbeitsplue4tze in der Wissenschaft die materielle Ausstattung eine Rolle, als zusue4tzlich bedeutsam kuf6nnen aber die Bedingungen dafufcr angenommen werden, den eigenen Forschungsinteressen selbstbestimmt und in kreativer Umgebung nachgehen zu kuf6nnen. Weil in der Wissenschaft interne Arbeitsmue4rkte weniger stark ausgebildet sind als in anderen Branchen, sind Phasen berufsbiographischer Unsicherheit funktionslogischer Bestandteil wissenschaftlicher Karrieren. Die Frage ist, wie in den jeweiligen nationalen Kontexten diese Unsicherheit strukturiert wird. Schlieudflich kann davon ausgegangen werden, dass ein Karrieresystem auch dann als attraktiv wahrgenommen wird, wenn es auch auudferhalb der akademischen Karriere im engen Sinne Alternativoptionen fufcr wissenschaftliches Arbeiten bietet. Vor diesem Hintergrund wurden zunue4chst in den ausgewue4hlten Lue4ndern die Karrierephasen Studium, Promotion und der Weg zur Professur analysiert. Fufcr Deutschland ist nachvollzogen worden, inwiefern die ausgewue4hlten Instrumente zu einer Attraktivitue4tssteigerung im Sinne der genannten Kriterien beitragen kuf6nnen. Abschlieudfend nehmen die Ergebnisse auf aktuelle wissenschaftspolitische Debatten in Deutschland Bezug.