Deutsche Einwanderung in den USA im 19. Jahrhundert: Lehren fufcr die deutsche Einwanderungspolitik?

摘要

Etwa 52 Millionen Menschen verlieudfen im 19. Jahrhundert Europa, 32 Million davon in Richtung USA. Dabei stellten Deutsche zwischen 1850 und 1890 die zahlenmue4udfig gruf6udfte Gruppe unter ihnen. Viele dieser Personen waren qualifizierte Fachkrue4fte, die mithalfen, die noch junge und wachsende Volkswirtschaft der USA aufzubauen. Um 1890 ue4nderte sich die Situation. Zum einen wurden die bis dahin stark nachgefragten Berufe der Deutschen zunehmend von Sufcd- und Osteuropue4ern ausgefufcllt, und zum anderen besserte sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland durch die zunehmende Industrialisierung, sodass sich weniger Personen fufcr die Auswanderung entschieden. Obwohl die USA im 19. Jahrhundert keine gezielte Selektion der ins Land kommenden Zuwanderer vorgenommen hat, gelang es ihr in dieser Zeit, Zuwanderer mit denjenigen Qualifikationen zu gewinnen, die von der Wirtschaft am meisten gebraucht wurden. Wie in den USA im 19. Jahrhundert kommt es vor dem Hintergrund des demografischen Wandels auch in Deutschland heute zunehmend zu Arbeitskrue4ftebedarfen, die nicht mit einheimischen Personen gedeckt werden kuf6nnen. Auch wenn die Rahmenbedingungen vuf6llig andere sind, lue4sst sich aus den historischen Entwicklungen schlieudfen, dass eine weitere Liberalisierung des Zuwanderungsrechts helfen kuf6nnte, die in Deutschland gesuchten Fachkrue4fte zu gewinnen. Allerdings sollten die Anreize fufcr die Zuwanderer nicht durch einen schnellen Zugang zu Sozialleistungen verzerrt werden. Daher wue4re es vor dem Hintergrund der Flufcchtlingskrise auch sinnvoll, den Zugang zu Asylbewerberleistungen muf6glichst restriktiv zu handhaben, und den Flufcchtlingen im Gegenzug weitere Zugangswege im Kontext der Erwerbsmigration zu uf6ffnen.