Ende Februar sind die internationalen Finanzmue4rkte in Turbulenzen geraten. Eine gemischte Nachrichtenlage hat zu einer Korrektur der seit dem vergangenen Sommer auudferordentlich gufcnstigen Marktentwicklung gefufchrt. Der Aktienboom schien bis dato durch die weltweit weiterhin gufcnstige Gewinnentwicklung gedeckt. Dem entsprach auch die krue4ftige Expansion der gesamtwirtschaftlichen Produktion in Japan und im Euroraum gegen Jahresende. Jedoch scheint sich der moderate Abschwung der US-Wirtschaft in diesem Jahr fortzusetzen. Auch deshalb ist damit zu rechnen, daudf die Kursgewinne in diesem Jahr wesentlich bescheidener und die Risikoaufschlue4ge fufcr riskantere Anlagen huf6her ausfallen werden als im vergangenen Jahr. Von der Geldpolitik gehen in diesem Jahr keine einheitlichen Einflufcsse aus. In den USA werden die Zinsen aufgrund der schleppenden Konjunktur ab dem Sommer wohl etwas gesenkt. Im Euroraum wird der geldpolitische Kurs dagegen im Sommer wohl noch einmal leicht verschue4rft. Im weiteren Jahresverlauf dufcrfte sich die konjunkturelle Dynamik in den Industrielue4ndern wieder etwas angleichen: Der Aufschwung im Euroraum und in Japan verlangsamt sich, die US-Wirtschaft gewinnt gegen Jahresende wieder etwas an Fahrt. Ein wesentlicher Risikofaktor fufcr die Prognose bleibt die Entwicklung auf den internationalen Finanzmue4rkten: Der jufcngste weltwirtschaftliche Aufschwung hat sich auch dadurch ausgezeichnet, daudf selbst risikoreiche Investitionen zu relativ gufcnstigen Konditionen finanziert werden konnten. Eine wesentliche Ursache dafufcr dufcrften Finanzinnovationen sein, die den Kapitalgebern eine Diversifizierung ihrer Risiken ermuf6glichten. Wie leistungsfue4hig diese Instrumente auch in Zeiten wieder erhuf6hter Finanzmarktvolatilitue4t sind, muudf sich aber noch erweisen. In Deutschland hat unter den immer noch konjunkturfreundlichen Bedingungen im weltwirtschaftlichen und monetue4ren Umfeld der Zugriff der Steuerpolitik zu Beginn des Jahres lediglich zu einer Delle im Zuwachs und nicht u2013 wie ursprufcnglich prognostiziert u2013 zu einem vorufcbergehenden Rufcckgang der Produktion gefufchrt. Die privaten Haushalte haben zwar mit einer Einschrue4nkung ihrer Kue4ufe reagiert, Exporteure und Investoren haben aber ihre Aktivitue4ten ausgedehnt. Expandierende Weltmue4rkte und weiterhin gufcnstige Finanzierungsbedingungen an den Kapitalmue4rkten, die gestiegene Ausstattung der Unternehmen mit Eigenmitteln sowie die bis zum Jahresende geltenden Abschreibungserleichterungen bei der Anschaffung beweglicher Anlagegufcter werden die Produktionsaktivitue4ten auch im weiteren Verlauf des Jahres anregen. Zudem werden sich die Einkommenserwartungen der privaten Haushalte infolge der Besserung der Lage am Arbeitsmarkt aufhellen. Das IWH geht von einer dauerhaften Anhebung der Tarifluf6hne in der laufenden Lohnrunde von unter 3ubd Prozent aus. Der Beschue4ftigungsaufbau dufcrfte nicht in Gefahr geraten. Das bislang schwache Glied in der wirtschaftlichen Aufwue4rtsbewegung, der private Konsum, schlieudft damit weiter auf, und der Aufschwung selbst gewinnt an Breite und Stue4rke. Im kommenden Jahr gehen zwar die Impulse von der Geldpolitik nach dem Erreichen des konjunkturneutralen Zinses zurufcck, und die Nachfrage auf den Weltmue4rkten beschleunigt sich nicht weiter. In Deutschland fallen jedoch belastende Faktoren weg, so daudf sich die endogenen Triebkrue4fte stue4rker entfalten kuf6nnen. Das Bruttoinlandsprodukt nimmt in diesem Jahr um 2% und im nue4chsten um 2,5% zu. Die registrierte Arbeitslosigkeit sinkt im nue4chsten Jahr auf 3,5 Millionen Personen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,2%. In Ostdeutschland wird die gesamtwirtschaftliche Produktion in beiden Jahren schneller zunehmen als im Westen. Ausschlaggebend ist das anhaltend doppelt so starke Wachstum der Wertschuf6pfung im Verarbeitenden Gewerbe. Hinzu kommt die deutlich nachlassende Bremswirkung vom Baugewerbe, fufcr das die Trendwende nach zehn Jahren schrumpfender Produktionsleistung in Sicht ist. Die Lage der uf6ffentlichen Haushalte hat sich deutlich verbessert:
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