Konvergieren oder divergieren die regionalen Pro-Kopf-Einkommen in Westdeutschland? Eine empirische Untersuchung anhand von Markov-Ketten

摘要

Die vorliegende Arbeit untersucht, welchen Beitrag die sogenannten Konvergenzregressionen einerseits und die Schue4tzungen von Markov-Ketten andererseits zur Klue4rung der Frage leisten kuf6nnen, ob die regionalen Pro-Kopf-Einkommen in Westdeutschland seit Mitte der siebziger Jahre konvergiert oder divergiert sind. Es wird gezeigt, daudf die Ergebnisse der klassischen Konvergenzregressionen aufgrund der zufallsbedingten u201eregression towards the mean" verzerrt sind und damit keine verlue4udfliche Antwort geben kuf6nnen. Modellrechnungen unter der Annahme eines stochastischen Regressors erlauben jedoch die Schluudffolgerung, daudf eine uf6konomisch bedingte Konvergenz der regionalen Pro-Kopf-Einkommen nur dann muf6glich ist, wenn die im Untersuchungszeitraum 1976-1992 beobachtbare Zunahme der Varianz der regionalen Pro-Kopf-Einkommen ausschlieudflich durch exogene Schocks hervorgerufen wurde. Dies erscheint unwahrscheinlich im Hinblick auf die Tatsache, daudf die Zunahme der Varianz zu einem erheblichen Teil auf nur zwei Regionen - die Ballungsrue4ume Rhein-Main (um Frankfurt) und Mufcnchen - zurufcckzufufchren ist. Schue4tzungen von Markov-Ketten ergeben demgegenufcber eine deutliche, aber unvollstue4ndige absolute Konvergenz der regionalen Pro-Kopf-Einkommen in Westdeutschland - allerdings mit zwei Ausnahmen: Die beiden Ballungsrue4ume Rhein-Main und Mufcnchen, deren ohnehin hohe Pro-Kopf-Einkommen im Untersuchungszeitraum weiter krue4ftig gestiegen sind, scheinen sich zunehmend von den ufcbrigen Regionen abzusetzen. Die fufcr die Konvergenz/Divergenz-Debatte entscheidende Frage, ob dieser Prozeudf dauerhaft ist und auf wachstumstheoretisch erklue4rbaren Ursachen beruht, oder ob er lediglich temporue4rer Natur und zufallsbedingt ist, erfordert weitere, tiefergehende Untersuchungen.