Die ostdeutsche Wirtschaftskrise: Ursachen und Luf6sungsstrategien. Anmerkungen im Lichte der westdeutschen Erfahrungen von 1948 und des polnischen Beispiels von 1990

摘要

Mit dem udcbergang zur Marktwirtschaft im Jahr 1990 sind die neuen deutschen Bundeslue4nder zunue4chst in eine schwere Wirtschaftskrise geraten. Dies widerspricht den Hoffnungen auf einen unverzufcglichen Aufschwung, die anfangs weit verbreitet waren und sich vor allem auf das westdeutsche Erfolgsbeispiel der Nachkriegszeit stufctzten. Mit der westdeutschen Wue4hrungs- und Wirtschaftsreform hatten Ludwig Erhard und die Westalliierten Ende Juni 1948 den Startschuudf fufcr das Wirtschaftswunder im Westen gegeben; 42 Jahre spue4ter, am 01. Juli 1990, ufcbernahm die damalige Deutsche Demokratische Republik die harte Wue4hrung und das bewue4hrte Wirtschaftssystem der Bundesrepublik Deutschland. In Bezug auf die ordnungspolitische Weichenstellung weisen die beiden Ereignisse groudfe uc4hnlichkeiten auf. In beiden Fue4llen wurde eine marode Zentralverwaltungswirtschaft durch eine funktionsfue4hige marktwirtschaftliche Ordnung ersetzt, in beiden Fue4llen trat ein echtes Geld an die Stelle einer zerrufctteten Wue4hrung. Dennoch verlue4uft die Entwicklung nach dem Systemwechsel bislang fast genau entgegengesetzt: Wue4hrend damals im Westen die Industrieproduktion binnen eines halben Jahres um mehr als 50 Prozent anstieg, ist sie in Ostdeutschland ' trotz massiver Subventionen zunue4chst einmal um etwa 50 Prozent gesunken. Damit ist der Produktionseinbruch in den neuen Bundeslue4ndern noch wesentlich ausgeprue4gter als in Polen, obwohl das Land zwischen Oder und Bug bei seinem udcbergang zur Marktwirtschaft zum Jahresbeginn 1990 gleichzeitig eine Hyperinflation stoppen muudfte.