Die Nachhaltigkeit der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung: Diagnose und Therapie

摘要

Im Folgenden sollen die Konsequenzen des demographischen Wandels fufcr die Nachhaltigkeit der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung mit Hilfe der Generationenbilanzierung und anhand ergue4nzender Beitragssatzprojektionen auf derzeitiger Gesetzesgrundlage quantifiziert werden. Ausgehend von der Diagnose des gesetzlichen Status quo soll dann aufgezeigt werden, ob und inwieweit spezifische Reformmaudfnahmen eine echte Therapie darstellen und somit zukufcnftig mehr Nachhaltigkeit in der gesetzlichen Kranken und Pflegeversicherung generieren kuf6nnten. Im Ergebnis zeigt sich, dass fufcr die Strukturreform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein schlichtes Jetzt oder Nie gilt, will heiudfen: Aus einer Kombination von mehr Wettbewerb im stationue4ren Sektor, absoluten Selbstbehalten in der ambulanten und medikamentuf6sen Versorgung und der Privatisierung von zahnue4rztlichen Leistungen, der sogenannten Freiburger Agenda, kann wieder eine Nachhaltigkeit in das System getragen werden. Aus dem Selbstbedienungsladen heutiger zu Lasten zukufcnftiger Generationen kuf6nnte so wieder ein echter Generationenvertrag werden. Anders hingegen im Fall der gesetzlichen Pflegeversicherung (GPV). Sie war entgegen der ursprufcnglichen (Blufcmu2019schen) Intention noch nie ein Generationenvertrag1 und sie kann angesichts der demographischen Entwicklung auch nicht nachhaltig reformiert werden. Einzig muf6gliche Handlungsalternative ist schlicht die sukzessive Abschaffung der Pflegeversicherung. Beide Gesundheitssysteme sollen im Folgenden nacheinander analysiert werden.