Unternehmensbesteuerung in der Europue4ischen Union: aktuelle Entwicklungen und Implikationen fufcr die deutsche Steuerpolitik

摘要

In der EU findet im Bereich der Unternehmensbesteuerung ein Steuerwettlauf zwischen den Mitgliedslue4ndern statt, der fufcr eine tendenzielle Erosion sowie fufcr eine gewisse Konvergenz der Unternehmensbesteuerung sorgt. Neben den nominellen Steuersue4tzen gleichen sich auch andere Charakteristika der nationalen Unternehmensteuersysteme an: beispielsweise bezufcglich der Integration von Kuf6rperschafts- und Anteilseignerbesteuerung. Ein ufcbergreifender Trend ist auch die systematische Entlastung von Unternehmens- bzw. Kapitaleinkommen gegenufcber Arbeitseinkommen. Gleichzeitig werden Unternehmen in den neuen Mitgliedslue4ndern deutlich geringer besteuert als in den alten EU-Staaten. Praktisch alle EU-Unternehmensteuersysteme privilegieren steuerlich die Gewinne der Kapitalgesellschaften gegenufcber jenen der Personenunternehmen (fehlende Rechtsformneutralitue4t) und die Fremdfinanzierung gegenufcber der Eigenfinanzierung (fehlende Finanzierungsneutralitue4t). Die vorgesehene deutsche Unternehmensteuerreform verringert durch die Senkung der Steuersue4tze die Anreize fufcr die Verschiebung von Gewinnen in niedriger besteuernde Lue4nder. Die bestehenden Potenziale zur Verbreiterung der steuerlichen Bemessungsgrundlage werden allerdings nur unzureichend genutzt. Eine weitere Erosion der Unternehmensbesteuerung kann nur durch eine verstue4rkte Koordination auf EU-Ebene vermieden werden.