Prognostizieren ist schwer, vor allem, wenn es die Zukunft betrifft - mit diesen wie mit anderen Mahnungen werden Praktiker wie Wissenschaftler davor gewarnt, sich auf das dufcnne Eis des Orakels von Delphi zu begeben. Auch ironisierende Menetekel aus der Literatur wie Mark Twains Bemerkung ufcber Extrapolation sollten eher zur Vorsicht anleiten: "Im Lauf von einhundertsechsundsiebzig Jahren hat sich der Untere Mississippi um zweihundert - sechsundvierzig Meilen verkufcrzt. Das macht im Durchschnitt etwas mehr als eineindrittel Meilen pro Jahr. Deshalb kann jeder besonnene Mensch, der nicht blind oder schwachsinnig ist, sehen, daudf der Untere Mississippi im altoolitischen Silur - nue4chsten November ist es gerade eine Million Jahre her - ufcber eine Million dreihunderttausend Meilen lang war und wie eine Angelrute ufcber den Golf von Mexiko hinausragte. Und umgekehrt kann jeder sehen, daudf der Untere Mississippi in siebenhundertzweiundvierzig Jahren nur noch eindreiviertel Meilen lang sein wird und daudf dann Cairo und New Orleans ihre Straudfen zusammengelegt haben und unter einem einzigen Bufcrgermeister und einem gemeinsamen Gemeinderat bequem weitermachen werden. Wissenschaft hat etwas Faszinierendes an sich. So eine geringfufcgige Investition an Fakten liefert einen so reichen Ertrag an Voraussagen." Trotz dieser Mahnungen ufcber das Spekulieren wird im folgenden der Versuch gemacht, ufcber die neue wirtschaftliche Landschaft Europas nachzudenken.
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