Fangewalt im Fußball ist ein in den Medien verbreitet kommuniziertes Problem. Die Vereine haben etwa ab 1980 auf dieses Problem mit der Gründung von Fanprojekten reagiert. In diesem Beitrag wird empirisch herausgearbeitet, dass Fangewalt im deutschen Profifußball in den vergangenen zehn Jahren keineswegs das in den Medien oftmals beschriebene Ausmaß erreicht hat. Dieser Befund deckt sich mit den Ergebnissen einer Befragung von Mitarbeitern von Fanprojekten. Es entsteht das Bild eines sozialen Problems, welches in der beschriebenen Form überhaupt nicht existiert, in dessen Bearbeitung in der Vergangenheit aber dennoch verstärkt Ressourcen geflossen sind. Ein sozioökonomisches Modell fängt die Interessenverschränkungen zwischen Medien, Vereinen, Fans und Fanprojekten in stilisierter Weise ein und vermag die empirischen Befunde zu erklären.
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