Jahrelang waren Anleihen, insbesondere Staatsanleihen, als sichere Investition betrachtet worden. Durch die hohen Inflationsraten in den 80er Jahren wurde jedoch der Realertrag der Anleihen beträchtlich vermindert. Es wurde nach einem Instrument gesucht, welches die inflationären Effekte kompensieren kann. So entstanden inflationsindexierte Anleihen (IIA). Das Problem besteht nun aber darin, dass nur die Wenigsten über IIA Bescheid wissen. Folglich geht es in dieser Arbeit darum, IIA einem breiten Publikum näher zu bringen. Neben den fundamentalen Bausteinen, den Vor- und Nachteilen sowie den verschiedenen Märkten dieser neuen Vermögensklasse werden die fürs Verständnis notwendigen finanzmathematischen Konzepte vorgestellt. Des Weiteren werden das Verhalten von IIA in unterschiedlichen konjunkturellen Phasen erläutert und die zwei in diesem Zusammenhang bedeutendsten Variabeln – Realzins und Inflation – näher unter die Lupe genommen. Während IIA insbesondere in einer Stagflation an Wert gewinnen, geraten sie in Boomphasen bei gleichzeitiger Inexistenz inflationärer Tendenzen besonders stark unter Druck.Damit es nicht bei reiner Theorie bleibt, werden die aus der makroökonomischen Betrachtung gewonnenen Erkenntnisse zur Formulierung von Investitionsstrategien genutzt. Dem Anlagehorizont entsprechend sind unterschiedliche Vorgehensweisen zu wählen. Kurzfristig orientierte Investoren konzentrieren sich auf Carry Trades, eher längerfristig denkende auf Breakeven Trades.Aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften sollten IIA geringe Korrelationen zu anderen Vermögensklassen wie Aktien oder Nominalanleihen aufweisen und damit das Risiko/Ertragsprofil eines jeden Portfolios optimieren können. Die in dieser Arbeit enthaltene empirische Studie, welche auf quantitativen Methoden aufbaut, zeigt, dass sich diese Vermutung in der Realität mehrheitlich bewahrheitet. Tatsächlich wirken IIA im Portfoliozusammenhang risikoreduzierend bei unveränderten Ertragsaussichten.Kombiniert mit konventionellen Anleihen liefern IIA Geldpolitikern sowie Ökonomen nützliche Informationen über die realen Zinssätze und die Inflationserwartungen und übertreffen dabei in ihrer Genauigkeit aktuelle Messgrössen.Anlagefonds, die in IIA investieren, gehen im Vergleich zum Markt durchwegs geringere Risiken ein, bilden ihn in der Regel auch sehr gut ab, können jedoch renditemässig – insbesondere nach Gebühren – nicht mithalten. Sie eignen sich also für Investoren, die zwar im IIA-Markt vertreten sein wollen, aber gleichzeitig keinen Mehrertrag erwarten.
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