La composition française aux examens. Études des sujets proposés au baccalauréat, au brevet supérieur et au diplôme de fin d'études des lycées de jeunes filles de 1881 à 1925

摘要

Diese Arbeit untersucht in vergleichender Weise und über einen Zeitpunkt von rund 40 Jahren hinweg die Entwicklung der Aufsatzthemen für Schüler der gleichen Altersgruppe, deren Geschlecht und soziale Herkunft indessen variieren. Aufsatzilbungen tauchen in der Schulpraxis erstmals 1881 auf ; bis zu diesem Zeitpunkt bildeten allein die alten Sprachen den Grundstock der an den Gymnasien erworbenen humanistischen Bildung, während in der Volksschule vor allem Grundkenntnisse im Lesen und Schreiben vermittelt wurden. Ein besonderes Augenmerk gilt in dieser Studie der Natur der ausgewählten Uebungsgegenstände bzw. den geistigen Fähigkeiten, die durch sie angesprochen werden sollten. Dabei wurde der Riickgang der traditionellen Uebungsformen (Beschreibung, Nacherzählung) und deren stilistische Veränderungen, die Durchsetzung der Erörterung als grundlegende Uebungsform sowie die exemplarische Genese der Textläuterung herausgearbeitet. Vor allem zu Beginn des Untersuchungszeitraums lässt sich dabei ein deutlicher Unterschied feststellen zwischen dem klassischen Abitur mit seinem Bemühen, die Aufsatzilbungen in den Kanon der Schulrhetorik einzupassen, und den beiden anderen Prüfungstypen, bei denen eher mit neuen Praktiken schulischen Schreibunterrichts experimentiert wird.