Die Bedingungen des Aufwachsens für junge Menschen haben sich im Zuge gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse spürbar gewandelt. Jugendliche finden sich in zunehmend komplexen und widersprüchlichen Lebenswelten wieder, die ihnen mehr Handlungsoptionen bieten, ihnen aber auch mehr Selbstorganisation und Entscheidungsprozesse unter Ungewissheitsbedingungen abverlangen. An den veränderten Lern- und Entwicklungsaufgaben drohen vor allem die Jugendlichen zu scheitern, denen der Zugang zu erforderlichen Bewältigungsressourcen verwehrt bleibt. Generell kann infolge der tief greifenden Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels (z.B. veränderte familiale Lebensformen, erhöhter Bildungsdruck) von einem verstärkten Beratungsbedarf bei jungen Menschen ausgegangen werden. Vor diesem Hintergrund diskutiert die vorliegende Arbeit die Frage, welche neuen Handlungsanforderungen sich in der institutionalisierten Beratung für Jugendliche stellen. Hinweise darauf liefern Ergebnisse aus einer eigenen Evaluationsstudie, in deren Rahmen Jugendliche nach ihren Beratungserfahrungen befragt wurden. Abschließend werden Beratungsansätze beschrieben, die dazu beitragen können, die Zugangsschwellen für junge Klienten zu senken und die Beratung jugendlichengerechter zu gestalten (z.B. Peer-Beratung).(DIPF/Orig.)
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