Spannungsabhängige Calciumkanäle in isolierten Ganglien des Plexus myentericus neugeborener Ratten wurden pharmakologisch charakterisiert. Im Gegensatz zu früheren Arbeiten wurden isolierte Ganglien und nicht dissoziierte Neurone kultiviert, da diese nicht auf eine Rezeptorstimulation durch Neurotransmitter reagierten. Die Ganglien von drei bis elf Tage alten Ratten wurden enzymatisch isoliert und nach ca. 20 Stunden in Kultur mit dem Ca2+-sensitiven Fluoreszenzfarbstoff Fura-2-AM beladen und mit einer 35 mmol.l-1 KCl-Lösung superfundiert, um einen Anstieg der intrazellulären Ca2+-Konzentration ([Ca2+]i) via Depolarisation der Membran hervorzurufen. Dieser Anstieg der [Ca2+]i war sensitiv gegenüber Ni2+ und Co2+ ebenso wie gegenüber omega-Conotoxin MVIIA, omega-Agatoxin IVA und SNX-482. Die stärkste Hemmung wurde jedoch durch Nifedipin (5.10-7 mol.l-1) und omega-Conotoxin GVIA (4,3.10-7 mol.l-1) erreicht. Diese beiden Blocker hemmten auch den durch nicotinerge Rezeptorstimulation mittels Carbachol hervorgerufenen [Ca2+]i Anstieg. Folglich exprimieren isolierte myenterische Ganglien in Zellkultur verschiedene Typen von spannungsabhängigen Ca2+-Kanäle, von welchen der L- und der N-Typ die wichtigsten zu sein scheinen.TNFalpha Vorbehandlung dieser Ganglien über Nacht veränderte die [Ca2+]i-Antwort nach Carbachol-Gabe (5×10-5 mol×l-1), im Gegensatz zu Hyperpolarisation der Zelle und Potenzierung der durch nicotinerge Rezeptorstimulation hervorgerufenen Depolarisation, nicht signifikant. Ein direkter Einfluss von Eicosanoiden auf myenterische Neurone der Ratte konnte nur sehr bedingt gezeigt werden. Folglich scheinen Ca2+-Imaging Messungen nicht die geeignete Methode zur Untersuchung der Wirkung von Entzündungsreaktionen an enterischen Neuronen zu sein.
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