Entscheidend für die Etablierung des menschlichen Mikrobioms ist der fetale Kontakt mit der mütterlichen Vaginalflora bei der Geburt. Da Neugeborene bei einer primären Sectio hauptsächlich mit Haut- und Umgebungsbakterien in Berührung kommen, resultiert daraus eine verzögerte Darmkeimbesiedelung und eine veränderte Darmflorazusammensetzung.Zunehmend werden Krankheiten wie Asthma, Zöliakie, Diabetes und Adipositas mit der Sectio-Entbindung in Verbindung gebracht. Einen Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und der verzögerten Darmkeimbesiedelung scheint gegeben. Das Vaginal Seeding kann dem möglicherweise entgegenwirken. Dabei wird das Neugeborene nach der Sectio mit mütterlichem Vaginalsekret eingerieben.In dieser themengeleiteten Bachelorarbeit wird aktuelle Literatur verwendet, um die Darmkeimbesiedelung beim Neugeborenen aufzuzeigen, die Auswirkungen von Vaginal Seeding zu beschrieben sowie dessen Vor- und Nachteile zu diskutieren. Heb-ammenrelevante Inhalte werden herausgearbeitet und Praxisempfehlungen formuliert.Die Pionierstudie zeigt eine signifikante Verbesserung der initialen Darmkeimbesiedelung des Neugeborenen durch Vaginal Seeding. Die Ergebnisse sind wegen der kleinen Probandenzahl nicht allgemein übertragbar. Aufgrund der geringen Forschungslage sind Aussagen über Langzeitauswirkungen nicht möglich.Weitere Forschung ist notwendig, um evidenzbasierte Praxisempfehlungen abgeben zu können. Die verfügbaren Daten zeigen, dass die Darmkeimbesiedelung ein hochkomplexer Vorgang ist, welcher durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird und bereits intrauterin beginnt.Vaginal Seeding ist eine kostengünstige und einfache Methode, in welcher die Verfasserinnen Potential sehen.
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