Aspekte zur Pravalenz und Persistenz des Sommerekzems beim Pferd: Vergleichende Betrachtung von klinischer Auspragung und zellularer Allergiediagnostik in vitro

摘要

Die klinische Auspragung des Sommerekzems, einer Typ l Allergie bei Pferden, ist abhangig vom Kontakt zum Allergen - am bekanntesten ist hier der Stich von Gnitzen (Culicoides spp.), die meist wahrend der Sommermonate bevorzugt in feucht-warmen Gebieten vorkommen. Pferde, die einmal allergisch reagierten, neigen dazu, auch in den folgenden Jahren das Vollbild der atopischen Dermatitis zu entwickeln, wann immer sie von Gnitzen gestochen werden. Dafür muss die Sensibilisierung gegen dieses Allergen auch in der asymptomatischen Phase erhalten bleiben. Der FIT (funktioneller in vitro Test zum Nachweis sensibilisierter Typ l allergischer Effektorzellen) ist in der Lage, eine in vivo erfolgte funktionelle Sensibilisierung allergischer Effektorzellen (Basophile und Mastzellen) mit Antikorpern unabhangig von ihrer Spe-zifitat (generelle Sensibilisierung) sowie antigenspezifischen Antikorpern (spezifische Sensibilisierung, hier gegen: Culicoides nubeculosus) unabhangig von der Auspragung klinischer Symptome zu erfassen. Mit Hilfe des FIT untersuchten wir, ab wann eine Sensibilisierung im Leben eines Pferdes erfolgen kann, wie das spezifische Sensibilisierungsmuster bei gesunden und bei allergischen Pferden unter gleicher Haltungsbedingung auszusehen vermag und wie lange eine funktionelle Sensibilisierung bei Sommerekzemern bestehen bleiben kann, insbesondere wenn kein Kontakt zum relevanten Allergen stattfand. Bereits im Fohlenalter konnte im FIT eine Sensibilisierung vereinzelt nachgewiesen werden, mitzunehmender Tendenz in den beiden folgenden Jahren. In der hier untersuchten Population zeigten alle Pferde mit Sommerekzemanamnese - unabhangig von der Auspragung klinischer Symptome - zu jedem Untersuchungszeitpunkt eine funktionelle Sensibilisierung gegen Culicoides nubeculosus. Aber auch bis zu 40% erwachsener Pferde ohne eine Sommerekzemanamnese zeigten eine Sensibilisierung gegen Gnitzen ohne Anzeichen des Sommerekzems - zumindest wahrend unseres Beobachtungszeitraumes von l Jahr. Sommerekzemer behielten - selbst unter Allergenkarenz - ihre spezifische Sensibilisierung gegen Gnitzen für bis zu 15 Jahren bei. Eine funktionelle spezifische Sensibilisierung von Typ l Effektorzellen ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung für die Entwicklung einerTyp l Allergie. Sie stellt für ein positiv befundenes Individuum ein Allergierisiko dar. Jedoch lasst allein eine spezifische Sensibilisierung - ohne jemals eine klinische Allergiesymptomatik ausgepragt zu haben - nicht den Schluss zu, dieses Pferd habe eine Allergie.