Plastikflaschen statt Koks

摘要

Dabei geht es nicht etwa in erster Linie darum, diese Abfalle mitzuverbrennen, vielmehr sollen sie gezielt als Rohstoff bei der Roheisenerzeugung eingesetzt werden. Die neue Anlage, die das ermoglicht, steht im Keihin-Hutfenwerk von NKK in Kawasaki; gekostet hat sie l,5 Mrd. Yen (umgerechnet ca. 20 Mill. DM). NKK betont, dass der Einsatz von Plastikabfallen bei der Roheisengewinnung unter allen Aspekten wirtschaftlicher sei als jede andere Verwendung und Aufbereitung dieses Materials. Nach den Berechnungen des Unternehmens werden im Hochofen 80 Prozent der Energie, die in den Kunststoffen steckt, freigesetzt und voll genutzt. Bei der technisch moglichen und teilweise in Japan auch schon praktizierten Umwandlung in Olprodukfe seien es dagegen nur 10 bis 15 Prozent. Zugleich sei die Brenntemperatur in den Hochofen so hoch, dass der Kunststoffmull tatsachlich ganzlich vergast und verbrannt wird. Konkret lauft das Verfahren so, dass in der ersten Grossanlage von NKK im Keihin-Stahlwerk alte Computer-Plastikteile von Fujitsu Ltd., gebrauchte Waschmittelflaschen, die die KAO Corporation zuruckgenommen hat, und Urethanpro-dukte, die von der Bridgestone Corporation stammen, mechanisch zerbrochen und zu Kugelchen von etwa 6 mm Durchmesser verarbeitet werden. Diese Kugelchen werden dann durch entsprechende Dusen in den Hochofen eingeblasen und verbrennen dort, wobei das Kunststoffmaterial - neben der Hitzeentwicklung - genau jene chemische Funktion erfullt, die bislang weitgehend dem Koks vorbehalten war: Es dient als Katalysator zur Roheisenherstellung, indem dem Erz Sauerstoff entzogen und mit dem Kunststoff verbrannt wird.