Nicht nur ein Bio-, sondern auch ein Soziotop: Die Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Berlin Kreuzberg

摘要

Der Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg ist ein funktionaler, vom Autoverkehr umtoster Kreisel inmitten einer Blockbebauung, gebaut nach dem Zweiten Weltkrieg. An seiner Südseite, an der Ecke Prinzenstrasse existiert seit dieser Zeit eine grosse Brachflache, auf der bis Ende der 1990er-Jahre ein Flohmarkt stattfand. Schon seit letztem Jahr tut sich auf diesem sportplatzgrossen Areal etwas - in diesem Jahr ist nicht mehr zu übersehen, dass der Ort sich grundlegend verandert hat. Eine erste Vermutung indiesem Frühjahr ging dahin, dass auf dem Gelande ein grosses Land-Art-Projekt stattfindet, waren doch dort nunmehr hunderte weisse Sacke und zahlreiche rechteckige Kisten, zudem Gerüste und Container aufgestellt - ganz so, als sei hier eine Installation gewaltigen Ausmasses entstanden. Bei genauerem Hinsehen entpuppen sich die "Installationen" als Pflanzeinheiten für Kartoffeln, Krauter und Gemüseschosslinge, um kleine Schuppen, sogar um Bienenstocke. Nachfragen bei den Gartnern ergaben, dass hiereine urbane Landwirtschaft im Stadtraum entsteht, die den Namen Prinzessinnengarten tragt und von der Initiative "Nomadisch Grün" betrieben wird. Mit den Prinzessinnengarten entwickelt sich eine ambulante, soziale und okologische Landwirtschaft in der Stadt, bei der in transportablen Hochbeeten eine ungenutzte, stadtische Brachflache in einen okologischen Nutzgarten verwandelt wird. Dieses produktive Grün schafft einen Ort neuen Urbanen Lebens, an dem "Nomadisch Grün" gemeinsam mit Freunden, Nachbarnund Interessierten arbeitet, lernt und entspannt.