Islamische Sepulkralkultur in Berlin: Geschichte und Gestaltung muslimischer Begrabnisstatten

摘要

Die Friedhofslandschaft in Deutschland verandert sich. Eine Zunahme an Urnengrabern und anonymen Bestattungen führt dazu, dass immer weniger Friedhofsflache benotigt wird. Nur eine Entwicklung steht dieser Tendenz entgegen: Der Bedarf an Grabfeldernfür Verstorbene muslimischen Glaubens nimmt langsam, aber kontinuierlich zu. Der Flachenbedarf dafür ist relativ hoch, da nach islamischem Glauben keine Verbrennung der Toten erfolgen darf und deshalb nur Erdbestattungen vorgenommen werden. Derzeit werden nur etwa 10% der in Deutschland sterbenden Muslime auch hier bestattet. Migranten der 1. Generation haben noch eine starke Beziehung zu ihrem Heimatland und mochten in der Regel dorthin zur Beisetzung überführt werden. Doch mit der 2. und 3. Generation in den Familien ehemaliger "Gastarbeiter" wird sich diese Tradition vermutlich andern - die Verbundenheit mit der neuen Heimat in Deutschland konnte über den Tod hinaus anhalten. Aktuell fallt auf islamischen Grabfeldern der hohe Anteil an Kindergrabern auf. Das ergibt sich zum einen daraus, dass von Muslimen auch Totgeburten unter 500 Gramm Korpergewicht bestattet werden, zum anderen daraus, dass Eltern ihr hier verstorbenes Kind natürlich in ihrer Nahe beigesetzt wissen wollen. Damit ist absehbar, dass das Zurückschrecken vor der Bestattung in fremder Erde allmahlich'nachlassen wird.