Stand der Nachhaltigkeitsdiskussion -Denkmodelle der Nachhaltigkeit

摘要

Nach der UNO-Konferenz über Umwelt und Entwicklung von Rio de Janeiro im Jahr 1992 bildete sich ein gemeinsames Verstandnis der nachhaltigen Entwicklung aus, das auf den Arbeiten der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung von 1987 sowie der Rio-Deklaration und der Agenda 21 beruhte. Jüngst zeichnen sich aber Trends ab, die teilweise von diesem Verstandnis wegführen. Mit der Wirtschaftskrise ab 2008 haben die Stabilisierung der Wirtschaft und die Hoffnungen auf eine grüne Wirtschaft oder ein grünes Wachstum als Motor zur Krisenbewaltigung an Bedeutung gewonnen. Diese Konzepte fokussieren stark auf Wirtschaftswachstum mittels grüner Technologien und Innovationen. Sie bieten wertvolle Impulse, bergen jedoch die Gefahr in sich, das Konzept der nachhaltigen Entwicklung mit seinen weiter reichenden Grundsatzen zu relativieren, wenn planetarische Grenzen und globale Verteilungsfragen vernachlassigt sowie die für die Nachhaltigkeitsgouvernanz eingerichteten Gremien und politischen Prozesse durch die Schaffung paralleler Institutionen für die grüne Wirtschaft geschwacht werden. Für das Forstwesen und die Waldwirtschaft kann diese Debatte aus pragmatischer Optik allerdings als Opportunitat betrachtet werden, wenn sie hilft, die wirtschaftliche Dimension des Waldes noch vermehrt in den Vordergrund zu rücken und die Okosystemleistungen und Dienstleistungsfunktionen des Waldes in Wert zu setzen, ohne dabei aber die breiter verstandene nachhaltige Entwicklung mit ihrer umfassenden Visionaus den Augen zu verlieren.