Tierische und pflanzliche Zellen besitzen nicht nur ein Genom im Zellkern, in dem der GroRteil des Erbguts lokalisiert ist, sondern dariiber hinaus auch kleine Genome in den Zeliorganellen (Mitochondrien und Plastiden/Chloroplasten), die gleichfalls Gene enthaften und von bakteriellen Genomen abstammen. Im Verlaufe der Evolution der eukaryotischen Zelle wurden zahlreiche Gene aus den prokaryotischen Organellengenomen in das Kerngenom transferiert und mussten an-scliliefiend an ihre neue eukaryotische Umgebung angepasst werden, um Funktionsfahigkeit zu erlangen. Neue Techniken und Selektionsverfahren erlauben es seit kurzem, diese Prozesse fiir Plastiden- und Kerngenome pflanzlicher Zellen im Labor nachzuvoltziehen und experimentell zu untersuchen. Dabei wurden erste Einblicke in die Mechanismen gewonnen, wie Gene aus dem Plastidengenom in das Kerngenom gelangen und wie molekulare Umbauten im Zellkern die iiber-tragenen Plastidengene funktionsfahig werden lassen.
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