KURVE GEKRIEGT: Die letzten klassischen Triumph aus Meriden gab es noch bis Anfang der achtziger Jahre ladenneu zu kaufen.

摘要

Wenn Motorrader aus Italien elegante Technik-Kunstwerke sind und Kraftrader aus deutschen Landen fur serioses Ingenieurswissen stehen, dann darf man den Motorradern von der britischen Insel pauschal so etwas wie den intuitiv richtig gewahlten Mittelweg unterstellen. Nicht von ungefahr kursiert unter englischen Motorradkonstrukteuren seit jeher der geflugelte Satz: "What looks right, works right." Diese zweifellos aus der Praxis gewonnene Erkenntnis behalt stets den anspruchsvollen Fahrer im zentralen Fokus und fuhrte zu so famosen Konstruktionen wie etwa den richtungsweisenden Norton-Federbettrahmen. Aber genau dieses Beispiel zeigt auch, wie sich selbst britische Konstrukteure bisweilen durch Modestromungen vom rechten Weg der Erkenntnis wegreissen liessen. Denn wie sich Norton-Werksfahrer Geoff Duke in seiner Ruckschau erinnert, lag nur der 51er Manx-Jahrgang dank seiner Lenkgeometrie, die bereits den heutigen Erkenntnissen entsprach, perfekt. Aus rein modischen Erwagungen wurde dann die Gabel wieder flacher gestellt - und fortan brauchte die Renn-Norton einen Lenkungsdampfer. Womit man die alte Konstrukteursweisheit um eine Variante erganzen konnte: Was hubsch aussieht, kann, muss aber nicht gut funktionieren.