Test BMW G 650 GS: Vor drei Jahren verschwand sie plotzlich. Von Handlern und Kunden wurde sie gleichermassen vermisst

摘要

Von wegen Comeback. Eigentlich ist die Einzylinder-Allround-Enduro von BMW nie ganz weg gewesen. Zwar war sie in den Jahren 2008, 2009 und 2010 in Deutschland nicht als Neufahrzeug erhaltlich, doch der Gebrauchtbestand war und ist riesig. Denn die Erfolgsgeschichte fing schon 1993 mit der ersten F 650 an. Sie war die allererste BMW ohne Kardan, die allererste BMW mit Kettenantrieb. Von Werksangehorigen und gusseisernen Freunden der Marke wurde sie anfangs skeptisch gesehen. Doch zigtausende neue, jungere Kunden - und Kundinnen - griffen zu. Selbstverstandlich wurde das Erfolgsmodell fortan entsprechend gepflegt. Bis zum grossen Irrtum. Bis man in Munchen glaubte, man konne die beliebte, vielseitige Basis-BMW durch drei ziemlich teure, minimalistisch konfigurierte G 650 X-Varianten mit jeweils schmalem Einsatzspektrum ersetzen. Wie man heute weiss, war diese Weichenstellung damals zu Recht umstritten, auch werksintern. Von einigen wenigen Oberen, vielleicht sogar von einem allein ganz oben, wurde der radikale Schnitt schliesslich vollzogen. Es waren die Anfangstage des Umbruchs, der dynamischen Revolution bei BMW Motorrad. Viel Erstaunliches ist dabei herausgekommen. Doch vor lauter sportlichem Ehrgeiz schoss man hier und da uber das eigentliche Ziel hinaus. So auch im Fall G 650 X. Schon nach wenigen Monaten in der marktwirtschaftlichen Realitat war schmerzhaft bewiesen: Fehlentscheidung. Dreimal X, dreimal nix. Kommando zuruck, Notbremse am Fliessband, schleppender Abverkauf der Lagerbestande.