Erste Ergebnisse einer Untersuchung zur Wirkung von Dimilin und B.t.k. auf Bodenfauna und Streuabbau

摘要

Bei der Anwendung von Insektiziden gegen Schadorganismen im Freiland ist immer das gesamte okosystem mehr oder weniger stark betroffen. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit dieser Behandlungsmethoden sind unerwünschte Nebenwirkungen mit zu berücksichtigen. In einem Waldgebiet in der Nahe von Karlsruhe wurden Dimilin (Wirkstoff Diflubenzuron) und Dipel (Wirkstoff Bacillus thuringiensis var. kurstaki) in praxisüblicher Weise zur Bekampfung des Schwammspinners eingesetzt. In einem Forschungsprojekt, das vom Ministerium für landlichen Raum, Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten Baden-Württemberg finanziert wurde, sollten die Auswirkungen dieser Applikation auf Nicht-Ziel-Organismen in der Streu und im Mineralboden erfasst werden. Die Bodenfauna nimmtüber ihre Leistung im Streuabbau an der Schnittstelle zwischen Mikroorganismen und Primarproduzenten eine Schlüsselposition in terrestrischen okosystemen ein. Die Beurteilung der Wirkung der beiden Insektizide auf diese wichtige Tiergruppe stützte sich auf zwei Argumentationsstrange. Zum einen sollte die Leistungsfahigkeit der Bodenzonose abgeschatzt werden, wozu die bei den vorliegenden Bodenverhaltnissen vorherrschenden Regenwürmer und die streubewohnenden Makro-Arthropoden untersucht wurden. Zürn anderen sollte die strukturelle Intaktheit des okosystems erfasst werden, wobei die arten- und indaviduenreichen Taxa der Bodenmesofauna (Enchytraeiden, Milben, Collembolen) im Mittelpunkt des Interesses standen. Die hier vorgestellte Studie ist nur als Voruntersuchung zu einem langer angelegten Forschungsvorhaben zu sehen (Langzeitprogramm). Daher sollten die Befunde nur als erste Ergebnisse mit vorlaufigem Charakter betrachtet werden. Die Mangel in der Versuchsanlage, die sich hier deutlich zeigen, wurden in der 1994 begonnenen Langzeituntersuchung so weit es ging behoben.