Frühe Geschlechtsreife beim Bachsaibling - eine unerwünschte Eigenschaft; einer für die intensive Aquakultur hoffnungsvollen Salmonidenart

摘要

Der Bachsaibling wurde in der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts nach Mitteleuropa eingeführt. Im Laufe der Zeit hat er sich in der Forellenteichwirtschaft in vielen europaischen Landern einschliesslich Deutschland erfolgreich etabliert. Wurde er anfangs der 90er im Lehrbuch der Teichwirtschaft nur als Nebenfisch beschrieben, der im übrigen in Teichwirtschaften keine Vorteile bote, so wird er gegenwartig v.a. in Mitteleuropa als ein wichtiger Bestandteil der im Süsswasser erzeugten Salmoniden angesehen. Aufgrund immer haufiger auftretenden Ausbrüchen von Viruskrankheiten bei Regenbogenforellen, besserer Nachfrage und Vermarktungspreise, des niedrigen Sauerstoffbedarfs, der Kreuzungsmoglichkeiten zur Produktion von Elsasser Saiblingen, sowie angesichts des wohlschmeckenden Fleisches ist er in manchen Forellenbetrieben zu einer interessanten Alternative zur Regenbogenforellenaufzucht geworden. Die Erzeugung von Bachsaiblingen hat jedoch bislang kein globales Ausmass erreichen konnen. Aufgrund dessen findet man im Gegensatz zur Regenbogenforelle oder zum Atlantischen Lachs in der wissenschaftlichen Literatur im Bereich der Aquakulturforschung deutlich weniger Beitrage. Der Wissensstand von Zusammenhangen zwischen Wachstumsleistungen und Geschlechtsreife stellt hierfür ein typisches Beispiel dar. Wenn man zum jetzigen Zeitpunkt auf www.sciencedirect.com Jitlantic salmon maturation" eingibt, bekommt man Eintrage von 700 wissenschaftlichen Arbeiten. Dahingegen kommt man beim Bachsaibling auf magere 21, von welchen sich auch nur einige auf die Aquakultur beziehen. Im Grunde kann man behaupten dass man, im Gegensatz zu anderen Salmoniden, bislang zur Geschlechtsreifung und dem Wachstum sowie ihren Wechselwirkungen beim Bachsaibling nur ausserst begrenzte Kenntnisse besitzt.