Starke Impulse für die Fischzucht auf der EuroTier 2002 in Hannover 2. Teil: Aufgaben und Probleme moderner Aquakultur

摘要

Der zweite Tag des EuroTier-Forums Aquakultur begann mit einem Ubersichtsreferat von Dr. Manfred Klink-hardt (Fischmagazin) über "Aufgaben und Probleme moderner Aquakultur1". Von moderner Aquakultur, die durch enorme Leistungsfahigkeit in Menge und Qualitat sowie hohe Zuwachsraten gekennzeichnet ist, kann erst seit etwa 30 bis 40 Jahren gesprochen werden. In absehbarer Zeit werden die Ertrage der Aquakultur 50 % der gesamten fischereilichen Ertrage übersteigen. In der Offentlichkeit wird oft eine ablehnende Haltung gegenüber der Aquakultur vertreten, wobei Kritik vor allem hinsichtlich Futter, Medikamenten und anderen Chemikalien sowie Ausbrechern (entkommene Zuchtfische) geaussert wird. Durch den Prozess der Globalisierung, eine unsichere Gesetzeslage, Misstrauen gegenüber den Haltungsbedingungen und die Bestrebungen von Aktionaren befindet sich die Aquakultur im Spannungsfeld vielfaltiger Probleme. Da das Vertrauen der Verbraucher in die Lebensmittelsicherheit allgemein gesunken ist, wirkt sich das auch auf den Fisch aus. Hinzu kommt ein Preisdruck, der den Markt schadigt und die Qualitat verschlechtert. Andererseits ist eindeutig festzustellen, dass der Futtereinsatz (Fischmehl) in der Aquakultur nicht ursachlich für die Uberfischung mariner Fischbestande verantwortlich ist, dass Antibiotika in der europaischen Fischzucht fast nicht mehr eingesetzt werden und dass der Anteil z. B. von entwichenen Lachsen aus Zuchtanlagen minimal ist. Trotzdem gibt es, wie überall, Probleme, die zu bewaltigen sind. Die Entnahme von Besatzmaterial aus Wildpopulationen für Zuchtzwecke ist teilweise bestandsgefa.hr -dend (Aal), Uberproduktion fühlt zu Preisverfall, der Futterbedarf steigt, die Qualitat von Zuchtfischen nruss gleichbleibend hoch sein, dieZucht neuer Arten (z. B. Kabeljau) ist vorzubereiten, nachhaltige und umweltfreundliche neue Technologien er for der n hohe Kosten. Die Aquakultur benotigt dringend eine professionelle Offentlichkeitsarbeit, sie muss der Allgemeinheit Hintergrundwissen vermitteln, Fakten müssen mitgeteilt werden, Transparenz muss überall vorhanden sein. Es ist die Frage zu stellen, ob die Argumentation "Fisch ist gesund" ausreichend ist. Vorbeugendes Krisenmanagement sowie Handeln nach der Devise "Agieren statt reagieren" müssen einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die Aquakultur zu einer gesellschaftlich akzeptierten Industrie wird.