Der aussergewohnliche Befall von Barschen mit dem eingeschleppten Hakensaugwurm Ancyrocephalus percae im Bodensee

摘要

Der Flussbarsch Percae fluviatilis (in Osterreich Kretzer, in der Schweiz Egli genannt) gilt als wichtiger Brotfisch im Bodensee. Er wird seit den 1950er Jahren kommerziell befischt, davor galt er als nicht sehr beliebter Speisefisch. Erst die Veredelung als Filetware liess die Nachfrage ansteigen (Hartmann & Numann, 1977). Allgemein ist der Barsch eine sehr gut untersuchte Fischart im Bodensee: Der Nachwuchs schlüpft im Frühjahr aus Laichbandern nahe dem Ufer. Die Larven wandern anschliessend in das Freiwasser, wo sie sich mehrere Wochen aufhalten. Danach sind die Jungtiere für die nachsten ein bis zwei Jahre in den flachen Bereichen des Ufers zu finden. Altere Tiere halten sich tagsüber im Freiwasser in einer Tiefe zwischen 3 und 15 m auf, nachts jagen sie aber auch in flacheren Abschnitten des Sees. Typisch für den Bodensee-Barsch ist seine gelbe Flossenfarbe. Dies ist eher ungewohnlich, da die vorherrschende Farben in den umgebenden Seen und anderen deutschen Gewassern grosstenteils orange bis rotlich ist (Eckmann & Schieuter-Hoffmann, 2013).