August - die Spatsommerpflege

摘要

Die Spatsommerpflege ist die wichtigste Grundlage für eine sichere über-winterung der Bienenv?lker und für einen erfolgreichen Start mit den Bienen in die Bienensaison 2023. Wer nicht bereits andere Strategien, wie im Juli Heft beschrieben, durchgeführt hat, muss jetzt die Bausteine für ein stabiles Fundament setzen, um eine sichere überwinterung zu garantieren. Dabei sollte man sehr strukturiert und gezielt arbeiten und verschiedene Einflussfaktoren im Blick behalten. Bausteine der Spatsommerpflege sind nicht nur die Varroabehandlung mit Befallsdiagnose und das Einfüttern für den Winter, sondern auch das Verjüngen der Bienenv?lker durch Zugabe einer neuen K?nigin, sowie die Wabenhygiene. Warum ist die Wabenhygiene so wichtig? In letzter Zeit hauft sich die Auffassung, dass alte Brutwaben besser für die überwinterung des Bienenvolkes waren, da dunkle Waben das Mikroklima im Bienenvolk unterstützen würden. In der Tat werden von den Larven der Honigbiene Seidenkokons in ihren Brutzellen gesponnen, in denen sie sich entwickeln. Diese Ansammlungen von Bienenseide in Tausenden von Zellen weist hygroskopische Eigenschaften auf und kann Feuchtigkeitsschwankungen im Brutnest abpuffern (Ellis et al., 2010). Wer mit einem gut belüfteten Beutensystem über einem offenen Gitterboden überwintert, wird keine Probleme mit Schimmelbildung haben. Dem Argument mit dem Mikroklima stehen Fakten gegenüber die vielfach belegt worden sind. Jede Bienenlarve, die vor ihrer Verpuppung erstmals abkotet, schmiert diesen Kot beim Spinnen ihres Kokons in diesen ein. Das bietet Nahrstoffe für viele Nutznie?er. Mit frischem Wabenwerk produzieren Bienenv?lker gr??ere Flachen (cm~2) an Brut und es geht ein h?heres Gewicht einzelner Jungbienen (mg) aus' diesen hervor. Demnach k?nnen alte Brutwaben das Volkswachstum reduzieren (Berry & Keith, 2001). Des Weiteren f?rdern alte Brutwaben die Entwicklung von Kalkbrut (Koenig et al., 1986) und auch anderen Brutkrankheiten. Auch weisen sie h?here Rückstande an Pestiziden auf die sublethale Effekte auf die Entwicklung und die Lebensdauer der Bienen haben k?nnen (Wu et al., 2011). Alte, bebrütete Zellen werden auch eher mit der Varroamilbe infiziert als junges Wabenwerk (Piccirillo & De Jong, 2011). Daneben ist auch die Argumentation, dass abgehende Schwarme altes zurückgelassenes Wabenwerk aufsuchen und praferieren nicht korrekt. Denn selbst in meiner kurzen Zeit im Imkerfachberatungsdienst stief? ich zum wiederholten Male auf das Phanomen, dass Bienen sehr dunkle Brutwaben im Brutnestbereich bis auf die Mittelwand abgeraspelt hatten um dann neues Wabenwerk darauf zu errichten. In den meisten Fallen waren es Schwarme, die auf altes Wabenwerk eingeschlagen oder in offene Bienenbeuten mit alten Waben eingezogen waren. Wenn wir uns schon an der Natur orientieren wollen, dann müssen wir uns einfach nur den Schwarmtrieb vor Augen führen. In der Regel schwarmt ein Bienenvolk mehrmals im Jahr. Die abgeschwarmten Volksteile errichten dabei neues Wabenwerk. Schwarmen diese dann im Jahr darauf, so besiedelt eine Population h?chstens zwei Jahre das gleiche Wabenwerk. Zudem würde in der Natur eine zurückgelassene Behausung von anderen Tieren erobert werden. So machen sich Wachsmotten etwa in Spechth?hlen über das zurückgelassene Wabenwerk der Bienen her und schaffen wiederum Platz für ein neues Bienenvolk mit frischem Wabenwerk.